Ende gut, alles gut
Nach zwei „Katastrophentagen“ beim Gastspiel des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland auf dem Sachsenring hielt sich das Team75 Motorsport aus Landstuhl am Sonntag schadlos. Janne Stiak feierte im Porsche 911 GT3 Cup mit der Startnummer 15 von der Pole Position aus einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg, es war sein erster Triumph im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland überhaupt. Teamkollege Robert de Haan schaffte von der 24. und letzten Startposition im Schwesterauto mit der Startnummer 14 das unmöglich Scheinende und kam als zweitbester Rookie auf Platz acht ins Ziel, nachdem er 16 Plätze (!) gutgemacht hatte.
Das Qualifying am Freitagnachmittag geriet zur emotionalen Achterbahn. Zunächst herrschte große Freude, denn das Team75-Duo landete einen Coup und machte Startreihe eins unter sich aus: Robert schnappte sich die Pole Position, Janne stellte seinen Porsche mit einem „Rückstand“ von 0,079 Sekunden daneben. Doch einige Zeit später folgte die Ernüchterung: Wegen eines Versehens des Teams unter Parc-fermé-Bedingungen wurde Robert nachträglich disqualifiziert und damit ohne Zeit auf den letzten Startplatz verbannt. Kleine Ursache, große Wirkung. Dass Janne damit auf die Pole nachrückte, war ein vergleichsweise geringer Trost.
Doch es sollte am Renntag dann endlich doch noch alles gut werden, es gab reichlich Balsam auf die geschundenen Seelen im Team75. Janne legte einen tadellosen Start hin, hielt sich auf dem Platz an der Sonne. Auch zwei Safetycar-Phasen brachten den 17-Jährigen nicht aus der Ruhe. Er behielt bei jedem Neustart einen kühlen Kopf, fuhr mit klarem Vorsprung ins Ziel und durfte seine Siegpremiere im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland feiern. Als jüngster Laufsieger schrieb er gleichzeitig Cup-Geschichte.
Nicht weniger brillant präsentierte sich Robert. Der 18-Jährige aus dem niederländischen Eerbeek startete von seiner schier aussichtslosen Ausgangsposition eine sehenswerte Aufholjagd. Nach Runde eins lang er schon auf Platz 14, sein Vorwärtsdrang wurde nur durch die beiden Safetycarphasen unterbrochen. Unbeirrt kämpfte sich der Niederländer immer weiter nach vorn, hatte im Ziel sage und schreibe 16 Positionen gewonnen. Und das auf einer Rennstrecke wie dem Sachsenring, auf der das Überholen alles andere als einfach ist. Der Lohn: acht Meisterschaftspunkten für seinen achten Gesamtrang und 20 Zähler für seinen zweiten Rang in der Rookie-Wertung für Neueinsteiger, in der er seine Führung sogar noch ausbauen konnte.
#14 Robert de Haan: „Vom letzten Startplatz aus auf Platz acht im Gesamtklassement und Rang zwei in der Rookie-Wertung zu fahren, hat richtig gutgetan, das hat uns ordentlich Punkte gebracht. Trotzdem müssen wir weiterarbeiten, wir müssen herausfinden, wo wir noch Zeit verlieren. Aber ich bin sicher, dass wir das zum Red Bull Ring hinbekommen. Ich freue mich drauf.“
#15 Janne Stiak: „Mein Start war gut, auch der Re-Start nach der ersten Safetycarphase war sehr gut, da hatte ich gleich eine Lücke aufgemacht. Beim zweiten Neustart war es etwas schwieriger, aber danach konnte ich erneute eine Lücke zu meinem Verfolger herausfahren und das Rennen gewinnen. Hoffentlich geht es am Red Bull Ring so weiter.“
Teamchefin Jennifer Leising: „Nach dem Samstag, der nicht so gut für uns gelaufen ist, ist der heutige Sonntag richtig Balsam auf die Seele. Das gesamte Team hat sehr gut gearbeitet, beide Fahrer haben ein sehr, sehr gutes Rennen gezeigt. Janne hat von der Pole Position aus einen sehr guten Start hingelegt, auch bei den zwei Restarts nach den Safytecarphasen hat er die Situation souverän gemanagt. Auch Robert ist ein sehr gutes Rennen gefahren. Am Sachsenring, wo man nicht gut überholen kann, vom letzten Startplatz auf Rang acht zu fahren ist eine starke Leistung. Ich bin sehr zufrieden. Nach unserem nicht so guten Start ins Wochenende ist das heute ein perfekter Abschluss.“
Text: Peter Schäffner
Fotos: Russart & Lösch Motions (hochauflösende Bilder sind im Presseportal vom Team75 Motorsport gelistet. Zugangsdaten erhältlich unter presse@team75motorsport.de)
